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Freitag, 6. August 2010

Fingerstich und Fäden raus

Blut-abnehmen ohne Katheder funktioniert problemlos.
Es wird ein kleiner „Fingerstich“ gemacht (mit einem Stift aus dem auf Knopfdruck blitzschnell eine kleine Nadel fährt) und dann werden die kleinen Blutstropfen, die die Schwester aus dem Fingerchen pumpt, mittels Kapillarröhrchen in ein kleines, verschließbares Röhrchen geleitet. Zwei solche Röhrchen müssen gefüllt werden. Als Aaron das letzten Montag zum ersten Mal machen musste, „wollte der Finger kein Blut hergeben“. Da sagte Aaron ganz sachlich: „Dann müssen wir eben noch einmal stechen.“ Das überraschte sogar die Schwester. Nachdem wir seine Hand in warmem Wasser gebadet hatten, funktionierte es dann problemlos.

Gestern waren wir wieder in der Tagesklinik, und da wusch ich Aarons Hände gleich vorsorglich mit warmem Wasser, sodass das Fingerchen danach sogar richtig „spritzfreudig“ war. Aaron sagte: „Das ist lustig, wie das Blut in das Röhrchen tropft.“ Außerdem wurden gestern die beiden Nähte entfernt, die die Katheder-Wunde verschlossen. Auch dabei war Aaron super-tapfer, hielt brav ruhig und sagte nur zweimal kurz „Au“. Am Abend hat er sich dann das Pflaster selbst heruntergerissen. Ich wollte ihm noch ein wasserdichtes aufkleben, weil er baden wollte, aber die Wunde war schon so schön zugeheilt, dass das gar nicht nötig war.
Aarons Blutwerte sind sehr gut, sein Hämoglobin-Wert sogar besser als mein eigener, obwohl ich ständig Eisenpräparate einnehme. Die Leukos sind jetzt wieder über 3000, was zwar noch deutlich unter einem Normalwert liegt, aber während der Therapie den Ärzten fast schon wieder zu viel ist, sodass sie überlegen, die Thioguanin-Dosis von 100% auf 150% zu steigern. Während der Dauertherapie, so hab ich jetzt erfragt, sollen die Leukos ungefähr bei 2000 gehalten werden. Allerdings ist sein Leberwert immer noch viel zu hoch, obwohl Aaron viel trinkt. Deshalb warten sie nun ab, bis sich die Leber erholt hat, bevor die Dosis wieder erhöht wird.

Nächste Woche Donnerstag kommt wieder der EOP zu uns, und übernächste Woche stehen dann wieder die vier Spritzen an. Dazwischen werden wir aber endlich wieder einmal zu meinem Vater fahren, worauf Aaron sich schon sehr freut.