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Montag, 27. August 2012

Triberger Wasserfälle + Titisee

Nachdem wir bei unserem ersten Versuch, die berühmten Triberger Wasserfälle (höchster Wasserfall Deutschlands, fällt in 7 Stufen insg. 160 m ins Tal) zu sehen, weder Geld noch Gästekarte dabei gehabt hatten und unverrichteter Dinge wieder umgekehrt waren, klappte es diesmal doch. Der Weg von oben hinunter ist sehr steil und Aaron machte uns ziemlich Stress, weil er gleich losrennen und überall rauf- runter- und rein kraxeln wollte. Schließlich band ich ihm die Weste so um, dass ich ihn an der Kaputze festhalten konnte.

Am unteren Ausgang der Wassefälle gibt es einen schönen Waldspielplatz, wo Simon, Aaron und ich warteten, bis Markus das Auto geholt hatte.

Am Samstag, 18.8. waren unsere Erkältungen endlich abgeklungen und das Wetter wieder richtig sommerlich, weshalb wir uns vom Mittagessen abmeldeten und zu einem Badesee, dem Titisee, fuhren. Andere Reha-Eltern hatten uns gewarnt, dass der Ort „Titisee“ sehr touristisch und eher enttäuschend sei, aber wir wollten ja sowieso nur baden. Nach einigem Suchen fanden wir dann auch zum Strandbad (erst in Richtung Zentrum fahren und dann Richtung Kurhaus, es ist gleich neben dem Kurhaus). Es gibt dort ein großes chloriertes Schwimmbecken und ein kleines überdachtes Planschbecken und im See einen eher kleinen abgegrenzten Schwimmbereich. Das Wasser im See ist moorig dunkelbraun. Schön ist der Sandstrand, und viel Spaß bereiten auch die Wasserrutsche und das Sprungbrett. Es war sehr viel los an jenem Tag, aber wir fanden doch ein schattiges Plätzchen. Leider war für Aaron der Badespaß bald vorbei, weil er unbedingt den großen Kindern nacheifern musste, und oben auf der Rutsche irgendwie komisch herumhüpfte, ausrutschte, und sich auf dem sandpapier-ähnlichen, rutschfesten Belag ziemlich schlimm aufschürfte. Ich duschte ihm erst einmal das schmutzige Wasser ab, was natürlich weh tat, suchte dann mit ihm den Bademeister auf, der ihm ein jodhältiges Desinfektionsmittel draufsprühte, das zwar brannte, aber die Wunde zusätzlich etwas abdichtete. Aaron war natürlich sehr tapfer, was den Bademeister wunderte. Es gab dort eine singende, tanzende Ente, mit der er sich ablenkte. Am Schlimmsten war es für ihn, dass er an diesem Tag nicht mehr ins Wasser durfte. Er wollte deswegen am Sonntag gleich wieder hin. Am Rückweg sahen wir noch eine sehr große Dampflokomotive in Aktion.


Am Sonntag nach dem Mittagessen war es zwar sehr heiß, aber Aaron wollte nur auf den Spielplatz. Der Katha-Spielplatz war völlig ausgestorben, es gibt dort keinen Schatten und die Rutsche war brennheiß. Also fuhren wir nach Triberg, zu dem schattigen Waldspielplatz am unteren Ausgang der Wasserfälle. Wir spannten dort die Hängematten auf, die sogleich andere Kinder anlockten,
... und bauten mit Aaron einen kleinen Staudamm am Bächlein.
Später marschierte ich alleine nochmals zu den Wasserfällen. Ohne Aaron hatte ich viel mehr Ruhe, mich umzusehen. Beim ersten Mal hab ich nur das Wasser angeschaut, aber diesmal lag mein Hauptaugenmerk auf dem Wald. Hier ist der Schwarzwald nämlich noch ziemlich naturbelassen. Anstatt der anderorts üblichen Fichten-Monokultur, findet man hier auch Tannen und Laubbäume. Am Abend war Aaron dann doch traurig, dass wir nicht zum Badesee gefahren waren.

Das holten wir dann am Dienstag Nachmittag noch nach, nur Markus, Aaron und ich. Aaron hatte wieder viel Spaß im Wasser und Markus baute mit ihm eine tolle Sandburg, aber beim zweiten Badegang passierte wieder ein Missgeschick, diesmal auf dem Sprungbrett, das ebenfalls eine sehr kratzige anti-rutsch-Beschichtung hat. Aaron stieß Papa ins Wasser und fiel selber hinterdrein, nicht ohne sich dabei wieder ziemlich aufzuschürfen, diesmal an der Oberschenkel-Innesseite, zum Ausgleich.


Mittwoch, 15. August 2012

Aaron hoch hinaus

Heute war der große Tag des Hochseilgartens. Am Vormittag hat Aaron viel Mut bewiesen, am Nachmittag hatten die Väter das Vergnügen. Aaron kennt den Kletterlehrer schon gut, denn das ist German, sein Heilpädagoge. Schaut's euch einfach an.

Sonntag, 12. August 2012

Wanderung am Sonntag

Für heute, Sonntag, hatten wir uns vom Mittagessen abgemeldet, um eine größere Wanderung zu unternehmen, „Tour2“ der Quellenwanderungen, zum Stöcklewaldturm und zur Gutachquelle, den Markus und ich an einem Vormittag erkundet hatten. Das Wetter passte, die Kinder alle ziemlich guter Dinge, und Aaron übertraf alle unsere Erwartungen. Kilometer um Kilometer radelte er voraus. Fast die ganze Runde, auch über Stock und Stein. Nur zwischendurch kurz saß er im Bollerwagen, das kleine Steilstück zum Turm hinauf trug Markus ihn auf den Schultern, kurze Zeit später marschierte er aber unzählige Stufen auf steiler Wendeltreppe den Aussichtsturm hinauf. Dass er sich in den finsteren Turm überhaupt hineingetraut hat, hat mich gewundert. Am letzten Teilstück wurde er dann „schlimm“, und da wusste ich, er kann nicht mehr. Wir legten uns unter einen Baum in den Schatten und ließen Markus vorausgehen um das Auto zu holen, wie wir das ja eigentlich eh geplant hatten.


Wir sind hoch oben am Aussichtsturm ...
- und so weit unten ist der Papa!

Nach der Jause bei der Mittagsrast:
Aaron düste oft mit seinem Rad vorraus. Hier hatte er die Anweisung beim nächsten Baum zu warten. Simon hat ihn endlich eingeholt.

Und schon wieder wartet er, bis wir langsamen Fußgänger endlich nachkommen.

zwischen Heimweh und einem Gefühl von Zuhause

Am Freitag Nachmittag waren fast alle kleineren Kinder ziemlich anstrengend, was natürlich heißt, dass sie selber ziemlich fertig waren. Überall hörte man Mütter stöhnen oder schimpfen, Kinder weinen, … Aaron war total überdreht beim Abendessen, sodass ich froh war, dass Markus in würde ins Bett bringen müssen, weil ich ja mit den Burschen ins Kino fuhr. Der Film („Ted“) war übrigens lustig, aber eigentlich nichts Besonderes.

Am Samstag in der Früh hatte Aaron richtig Heimweh. Er jammerte nach seinem Wickingerhelm, nach Ulla-Oma, … Aber dann sagte Paul beim Frühstück, dass es ihm ähnlich ging und er kam nach dem Frühstück zu uns spielen. Einige Zeit später stand noch Angie, Aarons Freundin von nebenan vor der Tür, und so gingen die beiden Buben dann noch zu ihr.
Wir wollten uns die Triberger Wasserfälle ansehen, weshalb wir Aaron bald abholten. Leider hatten wir keine Geldtasche dabei, und die Besichtigung des Wasserfalls ist nicht gratis, weshalb wir wieder herfuhren. Aaron war total „spinnert“, weshalb es nichts gebracht hätte, dort noch spazieren zu gehen. Am Nachmittag waren wir jedoch Ponyreiten bei einem Ponyhof ganz in der Nähe.
Aaron suchte sich gleich eine große schwarze Stute („Banny“) aus und Miriam bekam eine Hengst („Apollo“). Ich führte Aarons Stute, Markus ging neben Miriams Hengst einher, die ihn selbst an den Zügeln führte. So marschierten wir in einer Gruppe von 10 Ponys und einem Maulesel eine gute halbe Stunde durch den Wald. Danach war Aaron endlich wieder ausgeglichener. Beim Zurückkommen auf die Katharinenhöhe hatte ich irgendwie das Gefüh, nach Hause zu kommen.

Am späten Nachmittag gingen wir noch ein Stück in den Wald hinein, zu der Kreuzung, wo wir I-ahs Hütte gebaut hatten. Aaron fuhr mit seinem Rad. Dort spielte er dann noch einige Zeit im Wald und lag in der Hängematte.

Die Kinder brauchen offensichtlich zwischendurch echt Ruhe. Aaron war diese Woche Mi und Fr nicht in der Räuberhöhle gewesen, Mi war er fast krank und am Freitag einfach schon zu fertig. Trotzdem hat ihn die Woche sehr angestrengt.

Freitag, 10. August 2012

Lagerfeuer und Zwischengespräch


Gestern (Do) Abend wurde Lagerfeuer mit Stockbrot-backen veranstaltet. Meine Kinder saßen lieber allesamt auf dem Kletter-Spinnennetz.
Lagerfeuer gibt's schließlich zu Hause bei uns auch des öfteren.

Heute Vormittag mussern Markus und ich zur Psychologin zum Zwischengespräch. Wir hatten zum Teil ein bisschen ein schlechtes Gewissen gehabt, weil wir die Gruppengespräche geschwänzt hatten, aber die Psychologin bestärkte uns darin, dass wir uns das herausholen sollen, was uns aber gut tut, und die gemeinsamen Wanderungen am Vormittag (zu zweit ohne Kinder) taten uns sicherlich am besten.
Heute Abend fahre ich mit Simon und dreien seiner Freunde ins Kino, das weiß auch schon die ganze Reha.

Quellenwanderung und Hochseilgarten



2012 08 09

Am Dienstag Vormittag erkundete ich mit Markus die Tour 2 der Quellenwanderungen, die Runde auf der anderen Talseite, die zur Gutachquelle führt. Obwohl wir die abkürzte Route gingen, waren es von der Katha aus doch 13 km. Wir gingen auch etwas zu gemütlich los, weshalb wir am Rückweg wieder in Stress gerieten und zu spät zum Mittagessen kamen, was allerdings kein Problem war. Die Wanderung selbst war recht schön. Der erste Teil vielleicht etwas langweilig, dafür aber absolut Fahrrad- und Bollerwagentauglich. Es geht zuerst auf großteils sehr guten Schotterwegen zwischen Wald, Feld und Wiesen ziemlich eben dahin bis zur Abzweigung zur Hubertuskapelle, da kommt eine längere Bergabstrecke, die Aaron jedoch auf seinem Rad auch leicht bewältigen könnte, wenn wir ihm vorher sagen, er soll von Anfang an bremsen, nicht erst, wenn es zu schnell wird; gute Schotterstraße. Die Hubertuskapelle steht direkt an der Gutachquelle, und von hier an wird der Weg auch interessanter. Schön ist der kleine Teich, den die frische Quelle bildet. Zu unserer Jahreszeit kann man hier auch ein paar Himbeeren naschen.

Danach steigt der Weg kurz steil an, führt dann jedoch wieder in leichtem auf und ab dahin. Schließlich kommt man an einigen Höfen vorbei, auch bei einem schönen Trinkwasserbrunnen und an einem Gasthaus. Der Rückweg ist leider nicht Fahrrad- bzw. Kinderwagen tauglich, dafür jedoch umso schöner. Es geht über Wiesen bergauf, nochmals an einem sehr schönen Trinkwasserbrunnen vorbei.

Wenn wir den Weg mit der ganzen Familie gehen, müssten wir entweder Rad und Bollerwagen hier hinauf schleppen, wenn Aaron zu Fuß geht, oder aber einer bleibt mit ihm beim Gasthaus unten und wird dann mit dem Auto abgeholt.

Nachdem wir uns am Rückweg sehr beeilen hatten müssen, war die Rückengymnastik am Nachmittag dann für mich recht anstrengend, das gibt Muskelkater.

Aarons Erkältung wird leider immer schlimmer, weshalb wir ihn heute nicht in die Räuberhöhle schickten - er war in der Früh total matt – und mit ihm zur Ärztin gingen. Er soll jetzt 3x täglich mit Salzwasser inhalieren, dazu gibt es ein Gerät mit Gesichtsmasken, vor dem Aaron erstmal natürlich ziemlich Angst hatte (vgl. Beatmung in der Intensivstation). Wie ihr unseren Aaron aber mittlerweile kennt, wisst ihr, dass er sich schnell überwand und am Abend mit mir schon problemlos inhalierte. Nur die Tür zu dem engen Raum ließen wir lieber offen.

Am Mittwoch Nachmittag waren die Mütter im Hochseilgarten dran. Darauf freute ich mich schon. Bei den Jugendlichen war das Wetter leider recht feucht, weshalb sie gar nicht viel machen konnten, wir jedoch kamen in den vollen Genuss. Am schwierigsten fand ich den Anfang, die sogenannten Team-beams, erstens weil ich die anderen Mütter noch nicht mal mit Namen ansprechen konnte und das Team somit nicht wirklich gut funktionierte, und zweitens, weil mir die Kraft in den Armen ausging, vielleicht auch deshalb, weil ich mich – erstmals in so ungewohnter Höhe – etwas zu krampfhaft festgehalten habe. Wir waren auch noch nicht zuvor an der Kletterwand gewesen, weshalb ich in luftiger Höhe erstmals einen Kletterhaken eigenständig auf und zuschrauben musste. War zwar kein Problem, aber emotional doch ein wenig stressig. die Mutprobe der Seilbahn war für mich kein Problem, und das Abseilen mit dem automatischen Karabiner total easy. Beim Balancieren auf dem Baumstamm war ich erstmals überrascht, dass der Baum oben nicht abgeflacht war. In zwei Metern Höhe würde ich über so etwas zwar einfach drüber laufen, aber in 8m war ich natürlich doch ein wenig vorsichtiger. Abgeseilt zu werden ist schön. Einfach mal „abhängen“ und die anderen machen lassen. Cool natürlich dann der „Bungy-Sprung“, wenn auch ein bisschen zu kurz. Die Überwindung war schon sehr groß. Ich musste mir erst vorstellen, das da unten sei Wasser, ehe ich sprang, und dann kam ein kurzer Schreckmoment und danach war’s auch schon wieder vorbei. Insgesamt war die ganze Kletteraktion natürlich ein tolles Erlebnis, das man noch lange nachwirken lassen kann.

Nach der ganzen Kraxelei hat sich dann auch der in den letzten Tagen aufgebaute Muskelkater bemerkbar gemacht, vor allem im Bauch, an den Schultern und Armen.

Montag, 6. August 2012

Park der Sinne - Gutach

Am Samstag wurde eine Busfahrt nach Konstanz organisiert, aber wir wollten nicht schon wieder eine weite Fahrt oder anstrengende Stadtbesichtigung unternehmen, sind also zu Hause (??? ;-) ich meine natürlich hier auf der Katha) geblieben. Am Vormittag waren Markus und ich einkaufen, während die Großen sich um Aaron kümmerten. Am Nachmittag gingen wir mit Bollerwagen zur Sprungschanze, wo wir uns das Sommerspektakel das Schivereins Schönwald, das "Waterslide" ansahen. Das war recht lustig. Es ging darum, auf Schiern, Sprung-Schiern, Snowboards, oder ähnlichem mit immer kürzerem Anlauf über ein Wasserbecken zu gleiten ohne unterzugehen, wobei letzteres natürlich der Fun an der Sache war. Eingebaut waren auch Fun-Mobile, wo ähnlich wie Seifenkisten, nur eben für Sprungschanze und Wasser gebastelte Gefährte, die mit lustig maskierten, mutigen Menschen besetzt ins Wasser gelassen wurden.

Am Sonntag Nachmittag fuhren wir 20km nach Gutach in den "Park der Sinne", ein 2,1km langer Barfußweg auf verschiedenen Untergründen, mit verschiedenen Stationen zum Fühlen, Hören, Riechen, Schauen. Da es die ganze Nacht über geregnet hatte, war in unserem Fall mehr als die Hälfte des Weges Schlamm (verschiedener Konsistenz) und Wasser, was natürlich am lustigsten war. Nachdem Aaron gleich im ersten Schlammfeld ausgerutscht ist, war die Hose sowieso schon nass und schwarz am Po, sodass er nicht weiter darauf aufpassen musste. Der Schlamm zwischen den Zehen fühlte sich auch für uns große sehr fein an, mal kühl, mal warm, ungewohnt auf jeden Fall, als erwachsener Mensch macht man das schließlich nicht alle Tage. Es soll uns ein Anstoß sein, auch sonst wieder öfters barfuß in den Wald zu gehen. Schließlich war ich in meiner Kindheit den ganzen Sommer lang ohne Schuhe unterwegs.
Der Rundweg führt durch den Wald, über Wiesen, an einer Pferdeweide vorbei, ...
Erstaunt hat mich, dass wir volle drei Stunden dort zubrachten, obwohl wir nur eine Picknick-Pause einlegten. Wir wären auch gerne noch eine Stunde länger dort geblieben, wollten aber nicht schon wieder zu spät zum Abendessen kommen.

Gleich hier von dern Katharinenhöhe aus kann man schöne Wanderungen unternehmen, die auch Kinderwagen- oder Bollerwagen-tauglich sind. Es gibt zum Beispiel zwei gut beschilderte Quellen-Wanderungen, die auch zu Aussichtstürmen führen, die eine auf unserer Seite ("Tour1") ist ca. 10km lang, die zweite, auf der anderen Talseite, ist 20 km lang, kann aber ebenfalls auf ca. 10 km abgekürzt werden. Da das Wetter dieses Wochenende so unbeständig war, haben wir diese längeren Touren allerdings noch nicht in Angriff genommen. Markus ist Tour 1 allerdings schon einmal gelaufen.

Freitag, 3. August 2012

Filmchen vom Spieplatz auf der Katharinenhöhe

Fotos vom Katha-Familienfest

Geschichtenerzähler Edwin als Scheich im Beduinenzelt.

Im Hintergrund unser Balkon, ganz oben rechts.

Echte, frische, super leckere Schwarzwälder Kirschtorte und andere Köstlichkeiten.

Dem Aaron hat's geschmeckt - und uns auch.

Simon bei einer der Spielstationen.

Miriam und Simon mit anderen Clubbern und Betreuerin am Rasen unter unserem Balkon nach Ende der Veranstaltung.

Da wir keinen einzigen Hut mitgenommen haben, musste ich mit Aaron einen neuen basteln. Darin bin ich jetzt schon ein richtiger Profi!

Erste Therapiewoche auf der Katharinenhöhe

Freitag, 3. August 2012

Die erste volle Therapie-Woche ist vorbei. Kaum zu glauben, es ging so schnell. Markus und ich waren Mo-Mi Vormittag je ca. 2 Stunden im Wald marschieren, ich mit den Walking-Stöcken, er ohne. Am Donnerstag musste ging ich dann alleine eine kleinere Runde, weil Markus Termine hatte und außerdem für die Firma arbeiten musste. Heute Vormittag hatte ich Aquafitness, da war Markus allein vor dem Mittagessen eine kleine Runde, weil ich mit nassen Ohren und Haaren nicht mehr raus wollte.

Aaron war von Mo bis Fr jeden Vormittag in der „Räuberhöhle“. Heute wollte er schon nicht mehr hin, ist aber dann doch brav gegangen. Ich hatte ja Aqua. Er hat auch schon seinen Heilpädagogen kennengelernt, denn Physio- und „Spiel-“ Therapie sind doch zweierlei Dinge. Aaron war diese Woche schon zweimal bei German spielen. Und er liebt diese Stunden schon sehr. (Von der ersten Stunde hat Aaron erzählt, sie hätten gespielt das Krankenhaus brennt, und dann kam Aaron als die Feuerwehr und hat den Brand gelöscht, „und das hat wirklich geklappt!“) Kommende Woche sollen es drei Stunden sein, zwei Stunden Physio-Therapie und 2 Stunden Sport mit der Räuberbande, sowie eine Stunde Aquaspaß mit der Räuberbande. Außer dem Aqua passiert alles am Vormittag, die Therapeuten holen Aaron in der Räuberhöhle ab und bringen ihn wieder hin. Seine Ängste vor fremden Räumen baut Aaron langsam ab. Den Lift zum Turnsaal findet er immer noch „gruselig“, ist aber doch auch schon damit gefahren, und das Stiegenhaus dorthin bereitet gar keine Probleme mehr.

Heute vor dem Mittagessen bestand er die ultimative Mutprobe; Händewaschen im öffentlichen WC unten. Zuerst hielt er mir die Türe auf und ich wusch mit die Hände, sodass er zusehen konnte. Dann hielt ich ihm die Türe auf, damit sie nur ja nicht zufallen könne und er traute sich die drei Schritte zum Waschbecken hinein. Da kam noch ein großes Mädchen aus der Räuberhöhlen, die ihm beim Seifenspender half – denn ich musste ja die Türe halten, und dann hat er sich ganz schön die Hände gewaschen und war danach mächtig stolz auf sich.

Heute Nachmittag wollte ich eigentlich gerne eine geführte Wanderung mit „Nature-Guide“ mitmachen, aber da hätte Aaron noch einmal in die Kindergruppe müssen, und das wollte er nicht. Also sind wir mit ihm im Bollerwagen in den Wald gegangen, den wir noch mit einem Schlafsack auspolsterten. Zuerst hat er sich ziemlich lange ziehen lassen und dabei Kekse gefuttert.

Dann haben wir uns die Schisprungschanzen genauer angeschaut, und danach hat ich ihm meine Walking-Stöcke auf seine Länge gekürzt und damit ist er eine Zeit lang brav marschiert. Als er müder wurde, setzte er sich unter einen Baum und ging nicht mehr weiter. Es war nur sehr schwer möglich, ihn zu motivieren, dann doch noch das Stück bis zu einer sonnigen Bank weiterzugehen, oder wenigstens wieder in den Wagen zu steigen. Bei der Bank angekommen musste er zuerst ein wenig schmollen, weil wir uns auf die Bank setzten auf der er doch alleine hätte liegen wollen. Schmollend verzog er sich ein Stück weit von uns weg in den Wald. Dort saß er dann aber ganz lang und es war so unglaublich still, ich denke, das hat ihm nach dieser anstrengenden (lauten, Kinderreichen) Woche sehr gut getan. Wir bleiben gut eine Stunde an jenem Platz der Stille und Ruhe.

Am Rückweg lag Aaron eingekuschelt im Wagen und schmuste mit seinem Tinky Winky.

Danach war er allerdings noch am Spielplatz recht aktiv.

Am Mittwoch Nachmittag war Badewetter, angeblich der einzige Tag in dieser Woche, aber gestern hat es auch erst in der Nacht geregnet. Wir beschlossen also, uns das Schwimmbad in Triberg anzusehen. Dazu mussten wir Simon und Miriam von der Sportstunde freibitten, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, weil wir den Sportlehrer ja noch gar nicht kannten, da dies die erste Stunde gewesen wäre. Am Vormittag sagte ich an der Rezeption Bescheid, die mir sagten, ich sollte doch lieber dem Sportlehrer selber Bescheid sagen, vielleicht stünde ja eine Telefonnummer am Plan, falls nicht, würden sie’s gerne weiterleiten. Zu Mittag war in der Rezeption keiner da. Simon traf aber die Club-Betreuerin und sagte ihr Bescheid. Diese wollte uns aber wieder an den Sportlehre verweisen. Schließlich ließen wir es damit bewenden, dass die anderen „Clubber“ dem Sportlehrer wohl Bescheid sagen würden, dass Simon und Miriam mit ihren Eltern einen Ausflug machen. Im schwimmbad gab es zuerst einmal Zoff zwischen S+M. Aaron war von der breiten Wasserrutsche voll begeistert, und ich von dem 50m Schwimmbecken. Da bereits um 18h Abendessen ist, war das recht knapp. Wir beschlossen, uns nicht allzu sehr zu stressen und erschienen um 18h30. Simon und Miriam wollten sowieso nichts mehr essen, ich eigentlich auch nicht, Markus nahm sich noch eine Kleinigkeit, und ich wollte Milch für Aaron aus dem Spender holen, der allerdings lehr war. Also fragte ich um Milch. Die Dame, die sie mir brachte fragte: „Waren Sie beim Arzt?“ Ich lachte: “Nein, wir waren bloß im Schwimmbad.“ Daraufhin kam die Rüge: „Sie müssen sich schon an die Essenszeiten halten.“ Ich wagte zu kontern: „Naja, wenn ich zu spät komme und dann nichts mehr da ist, dann ist das doch mein Problem, oder?“ – Sie: “Ach, so einfach sehen Sie das??“ und dann kam noch eine Litanei, dass sie ja auch nicht überziehen dürfen, … Dabei saßen noch viele Leute bei Tisch und aßen, ich selbst wollte nur Milch holen, die gibt’s eigentlich bis 19h, hätte ich gedacht. Das Gespräch hat mich sehr, sehr geärgert. Es war ein schöner Tag gewesen, und fast hätte es sich wie Urlaub angefühlt. Aber nein, da muss so eine xxx mich wieder daran erinnern, dass es eben keiner ist. Fast muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich mal ein paar Stunden aus dem Staub macht. Ich schrieb daraufhin einen Brief für den Kummerkasten. Denn auch beim Frühstück an diesem Tag räumte sie schon um halb neun die Weckerl weg, und Markus, der erst eines gehabt hatte, musste um sein zweites extra fragen und wurde blöd angeschaut deswegen. Das ist wirklich sehr unangenehm, und wir finden, man sollte für die Mahlzeiten schon wenigstens eine volle Stunde Zeit haben. Heute hab ich den Ärger schon lang wieder weg.

Am Donnerstag Nachmittag war ein Familienfest mit Spielstationene und Kuchenessen, das war sehr nett, und Aquafit heute war auch echt spaßig und beim Essen nehmen wir uns so gut es geht die Zeit, die wir brauchen.

Simon und Miriam waren so gut wie noch gar nicht im Wald. Simon lernt (hoffentlich) viel, und Miriam ist zwischen ihren Schulstunden immer im Club. Ansonsten treffen sie sich im Schimmbad, Simon zum Pokern, oder sonst wo in der Anlage. Morgen gibt es einen Bus-Ausflug nach Konstanz. Dazu haben wir uns aber nicht angemeldet. Miriam war deswegen grad sauer, weil sie grad festgestellt hat, dass „alle“ vom Club dort hin fahren. Naja, wenigstens wird es ruhig sein in der Anlage. Markus und ich wollen Vormittag einkaufen. Ich brauche Sportschuhe und wir sonst auch einige Kleinigkeiten. Am Nachmittag könnten wir zur Sprungschanze gehen, da steigt ein Wasserschanzen-Springen, oder wir gehen eine Runde wandern (ev. mit Bollerwagen) es gibt hier noch mehrere schöne Ziele in der Nähe, z.B. die Triberger Wasserfälle, oder ev. Nochmal ins Schwimmbad.

Miriam fühlt sich im Club, glaube ich sehr wohl, motzt aber auch hier bei jeder Gelegenheit, über den Mathe-Lehrer zum Beispiel, darüber, dass Englisch 2x pro Woche bereits um 8h25 beginnt, … Dass Termine manchmal bereits vor 9h oder am Nachmittag vor 14h sind, stört mich allerdings auch. Meine erste Massage hatte ich z.B. um 13h! Dabei sind wir erst um 12h20 zum Mittagessen eingeteilt. Wir konnten zwar ausnahmsweise schon um 12h essen, und ich hab mich auch zurückgehalten, aber entspannende war die Massage danach trotzdem nicht, weil ich nach dem Essen nicht am Bauch liegen mag. Kommende Woche hat Markus am Montag um 13h Massage, und ich um 13h45 Aquafit – gleich nach dem Essen? Na toll. Ich hab um 8h30 Massage, da werde ich vorher ganz sicher nichts frühstücken, sondern mir erlaubt oder nicht, etwas mit ins Zimmer nehmen für danach.

Fazit: Es ist nicht alles so toll wie es sein könnte, aber wir arrangieren uns. Und ich fürchte, die Zeit wird viel zu schnell vorüber gehen.