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Dienstag, 21. September 2010

Kindergartenstart - große Freude / große Sorge

Zuerst das Positive:
Aaron geht sehr gerne in den Kindergarten. Es ist ein wichtiges Stück Normalität für ihn, und nach der langen Zeit ohne fremde Kinder, genießt er die neu entstehenden Kontakte.
Die extreme Müdikeit nach der Strahlentherapie ist auch endlich vorbei, hat eh fast vier Wochen gedauert. Es geht ihm jetzt richtig gut.
Das gesamte Kindergarten-Personal ist total um Aaron bemüht, richtig rührend für mich.

Und jetzt kurz das Problematische:
Nach nur einer Woche Kindergarten-Besuch, hatte Aaron nur noch 1100 Leukozyten, weil er einen so großen Teil seiner Leukozyten zur Immunabwehr ausgegeben hatte. Dabei waren im KiGa gar nicht besonders viele Kinder verschnupft. Das wird im Winter sicherlich noch schlimmer. Wegen des schlechten Wertes musste Aarons Therapie (Chemo-Tabletten) vorübergehend auf 50% reduziert werden. Auch die von 13. bis 16.September fälligen Spritzen (ebenfalls Chemo - bekommt er alle vier Wochen) wurden verschoben, und der Kindergartenbesuch war vorerst gestrichen. Er war also eine Woche im Kindergarten, und dann gleich wieder eine Woche zu Hause. Gestern (Montag) war dann die nächste Kontrolle. Ergebnis: Die Leukos sind wieder angestiegen (1500) aber nicht genug, also bekommt Aaron auch diese Woche seine Spritzen nicht, und die Tabletten wurden vorerst ganz abgesetzt. Wegen dem Kindergarten meinte die Oberärztin: "Das ist letzlich ihre Entscheidung. Wenn sie jetzt noch zu Hause sind, dann lassen sie ihn halt lieber diese Woche auch noch zu Hause."
Ich ließ ihn aber heute wieder in den Kindergarten gehen. Es hieß, der Kindergarten sei "kein Problem", und schließlich muss ich JETZT wissen, ob er den Kindergartenbesuch nun aushält oder nicht, nicht erst im November!

Kurze Erklärung - soweit ich das selber verstanden habe:
Die Dauertherapie (über ein Jahr) soll eventuell noch vorhande Blasten (=Krebszellen) töten, sobald sie wieder anfangen aktiv zu werden. Allerdings killen die Zytostatika ja nicht nur die Blasten, sondern auch die gesunden Leukozyten, die zur Immunabwehr gebraucht werden. Aaron Leukos werden derzeit durch die Therapie künstlich niedrig gehalten (Der Wert sollte um die 2000-3000 sein, Normal sind 5000-10000) Die vorhanden Leukos arbeiten aber wie bei gesunden Kindern auch zur Abwehr von Krankheitserregern, wobei sie selber auch absterben, deswegen die große Schwankungsbreite bei gesunden Kindern. Wenn Aarons Leukozyten aber jetzt zu stark verbraucht werden, muss die Therapie abgesetzt werden, weil die ja noch mehr Leukos zerstört und er dann wieder unter einen kritischen Wert fallen würde.
Sorgen bereitet mir meine Annahme, dass das "Verschleppen" der Therapie sich nicht gerade vorteilhaft auf die Rückfall-Bekämpfung auswirkt. Denn Blasten, sollten welche auftauchen, werden nicht in der Immunabwehr aktiv. Sie sind einfach da und vermehren sich. Getötet werden können sie nur durch Zytostatika.
Die neue Oberärztin von der onkologischen Amulanz, wohin Aaron vor kurzem übergeben wurde, war mir bis jetzt keine recht große Hilfe diesbezüglich. Ich will deshalb versuchen, noch einmal einen Arzt von der 2B zu erreichen und um ein Gespräch zu bitten.

Und zum Abschluss noch ein paar Fotos:

Die großen Geschwister sind in der Schule, Aaron geht es gut, aber er darf nicht in den Kindergarten, da ist Mamas Einfallsreichtum gefragt. Wir waren Kastanien sammeln, Drachen steigen, und auch endlich SAND kaufen. Das hier ist ein besonders reiner frischer Kinderspiel-Sand. Kein Vergleich zu unserer riesigen Sandmulde, aber immerhin groß genug, um darin Vulkane ausbrechen zu lassen, oder Füße einzugraben.


Samstag, 18. September: Miriams Geschwistercamp "Fantasiegeschichten" - der Nachbesprechungs-Tag in Salzburg.

Mit Miriam allein einmal weg zu kommen, tat auch mir gut. Schon am (neuen, wunderschönen) St.Pöltner Hauptbahnhof (unten) führten wir uns auf wie Touristen, und Souveniers haben wir auch gekauft.


Das ist übrigens eine "Wasser-Wand". Miriam hat sich bei diesem Foto die Nase nass gemacht.

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