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Sonntag, 25. April 2010

Haus und Garten

2010_04_25

Gestern und heute habe ich mit den großen Kindern ein Projekt realisiert, das ich schon seit etwa zwei Jahren im Hinterkopf hatte.

In unserem Garten gibt es eine Baumgruppe, die wächst wie Unkraut. Vor etwa 10 Jahren war es nur ein kniehoher Strauch, den ich vor den Baumaschinen schützte. Soschnell, wie es wuchs, spendete dieses Grüppchen junger Bäume bald den erwünschten Schatten in der sommerlichen Hitze. Unter diesen Bäumen befinden sich Stall und Gehege unserer Kaninchen. Ich wollte die Bäume wachsen lassen, bis der im Garten gepflanzte Nussbaum die Funktion des Schattenspenders übernehmen kann. Jetzt allerdings waren die „Ur-Bäume“ schon so hoch und dicht, dass der „Neuankömmling“ unter Lichtmangel leidet. Außerdem ist im Sommer unser Planschbecken – okay, man nennt so etwas im Allgemeinen „Pool“ – fast den ganzen Tag im Schatten liegt und das Wasser entsprechend kühl ist. Wenn ich die Bäume noch weiter wachsen lasse, brauche ich in ein paar Jahren die Feuerwehr, um sie umschneiden zu können. Es musste also etwas unternommen werden. Ganz weg durften die "alten" Schattenspender allerdings auch nicht, da legten sich die Kinder quer. Vor allem Simon, der für die Kaninchen zuständig ist, protestierte, ich könne doch deren Lebensraum nicht so krass verändern. Also hatte ich die Idee, die Hauptstämme in passender Höhe zu kappen und darauf ein Baumhaus zu errichten, mit Strickleiter, …

Nun gestern habe ich mich mit Simons Hilfe an die Baumfäller-Arbeit herangewagt und heute ist es fertig. Kein richtiges Haus, nur ein Plateau mit einer komfortablen Rückenlehne. Aber es sollte ja auch kein Kleinkinder-Baumhaus werden zum Vater-Mutter-Kind spielen, sondern was für die Großen. Und da sitzen sie jetzt oben, friedlich neben einander auf den alten Terrassenmöbel- Pölstern, sie, die sonst so viel streiten, und schauen aus luftiger Höhe auf das Lagefeuer herunter, das erste im heurigen Jahr. Ich bin mit Aaron im Haus, in der Küche, von wo aus ich den Garten überblicken kann, genau so wie ich es geplant habe, genau so wie ich es immer wollte. Der Anblick macht mich glücklich. Auch das Gefühl, etwas Schönes geschaffen zu haben, in guter Zusammenarbeit mit Simon und auch Miriam.




Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass sich mein Plan so einfach und schnell verwirklichen ließe. Die von mir abgesägten Stämme hat Simon gleich entastet und sie mir wieder heraufgereicht, wo sie sich wie abgemessen in die Astgabeln klemmen ließen, sodass das Grundgerüst schon gestern Abend fertig war. Heute habe ich noch Bretter angenagelt und eine Strickleiter montiert. Miriam hat gehäkselt, Simon Brennholz geschnitten, und alles ist wieder weggeräumt. Das Projekt an einem einzigen Wochenende abgeschlossen.

Heute war Markus mit Aaron in der Tagesklinik. Aaron brauchte ein Erythrozyten-Konzentrat (rotes Blut). Vorgestern bekam er Thrombozyten (Blutplättchen) und zwei Tage davor ebenfalls Thrombos. Die Blutwerte sind immer noch im Keller, noch keine Spur von Regeneration, aber dem Aaron geht es nach wie vor gut. Die Nase rinnt und er hustet leicht, aber der Entzündungswert im Blut ist negativ, und beim Abhorchen konnten die Ärzte auch nichts Beunruhigendes hören. Es ist wirklich unglaublich, wie problemlos dieses Kind mit dieser hochdosierten Chemo-Therapie zurechtkommt. Nur noch einen Block, dann ist sie auch schon wieder vorbei!

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