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Donnerstag, 16. Dezember 2010

der Schein trügt

Montag, 13. 12. im St.Anna zur Knochenmarkspunktion:


Aaron sagt zwar "Oh NEIN! Keine Schlafmilch!", als ich ihm erkläre, was wir vorhaben, akzeptiert aber alles in kurzer Zeit, so ist dann auch der Venflon kein Problem. Es war ein anderer Anesthäsist da, der hat kein Propofol verwendet, sondern Dormikum. Das ist für Aaron eigentlich angenehmer, es macht lustig, und das Einschlafen ist nicht so abrupt. Allerdings dauert auch das Aufwachen wesentlich länger, Aaron ist danach noch relativ lange "rauschig".

Als Dr Kager mir später den Befund mitteilt, ist er selbst ganz betroffen. Es war kein Virus. Die Krebszellen sind wieder da, zwar nur zu 15% im Knochenmark (offiziell spricht man ab 20% von einem Wieder-hoch-kommen der Erkrankung), aber die Ärzte sind sich so sicher, dass sie uns schon für Mittwoch, 15.12. einen OP-Termin besorgt haben. Aaron soll wieder einen Katheder bekommen und eine Lumbalpunktion wird gemacht.

Aaron weint, als ich ihm erkläre, dass wir wieder für längere Zeit ins Krankenhaus müssen, dass er einen neuen Katheder bekommt, ... Aber kaum zwei Minuten lang. Dann lauscht er meinen Erklärungen und akzeptiert, dass er ein weiteres Mal gegen die bösen Zellen wird kämpfen müssen.

An unserem letzten Tag "in Freiheit", tollen Aaron und ich besonders ausgelassen im Schnee herum, und ich wundere mich über mich selbst, dass ich so ausgelassen lachen kann, bei dieser ungeheuren Last auf meinem Herzen. Aber ich habe gelernt, im Moment zu sein, in kleinen Schritten zu denken. Ein Atemzug, ein Schritt, ein Besenstrich, ...

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