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Samstag, 19. März 2011

Fieber, Fieber, Fieber

Aaron hat seit gestern Nachmittag durchgehend hohes Fieber. Trotz fiebersenkender Medikamente sank die Temperatur nie unter 39°, fast ständig über 40°. Das scheint für ATG-Fieber doch ein wenig heftig oder lang zu sein, denn er bekommt jetzt auch Antibiotika. Vor dem Einschlafen hat er noch einmal alle getrunkene Flüssigkeit erbrochen, nachts nicht mehr.

Ich selbst habe geschlafen. Als ich das erste mal erwachte (ca. 3h früh) war ich total verwundert. Vielleicht geht das Handy nicht, dachte ich. Um 6h früh hatte ich immer noch keinen Anruf. Entweder er hat abgefiebert und schläft, dachte ich, oder sie lassen ihn nicht telefonieren. Tatsächlich dürfte er einfach zu fertig gewesen sein, um mich anrufen zu können. Die Nachtschwester war ganz entzückt von ihm, weil er so süß war. Sie ist ziemlich oft bei ihm gesessen, er hat zwar einmal nach Mama gefragt, aber nicht geweint. Vielleicht ist er ja zum Weinen zu schwach. Er hat sich in sein Schicksal ergeben.

Ich duschte also und kam herüber, da erzählte mir die Nachtschwester, dass er gerade, als sie bei ihm gewesen sei, gesagt hat: "Und wenn die Mama kommt, dann tu ich frühstücken." Das tat er dann auch, ein bisschen Milchbrei-Fläschchen, viel Himbeersaft und Wasser. Schlecht ist ihm immer noch, aber erbrochen hat er nicht mehr. Jetzt schläft er wieder.

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später:
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Durch das Cortison, das die Kinder zum ATG sowieso bekommen, ist das Fieber auf etwa 38° gesunken. Aaron ist kurz gesessen und hat Lars Eisbär-Geschichten geschaut. Jetzt rastet er wieder, während weitere "Hasen-Antikörper" durch seinen Infusionsschlauch laufen. Bei der zweiten und dritten ATG-Gabe sind aber kaum Reaktionen zu befürchten. Später bekommt er heute noch einmal Endoxan (ein Chemo-Medikament).

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spät abends:
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Aaron ist gerade beim Einschlafen - mit der Glocke in der Hand. Ich nehm's als gutes Zeichen, dass er offensichtlich vorhat, der Schwester zu klingeln, wenn er nachts was braucht, nicht zuerst mich anzurufen. Er muss leider wieder ohne Schnuller auskommen. Das klingt jetzt vielleicht blöd, wenn ich sag "leider" kann mein fast fünfjähriger keinen Schnuller haben, aber darum geht es nicht. Das "Leider" bezieht sich auf den Grund: Übelkeit. Als ob dem armen Kerl nicht schon genug schlecht gewesen wäre für zwei Menschenleben. - Jetzt sitzt er wieder im Bett, schläft fast im Sitzen ein, weil ihm trotz hochgestellter Lehne im Liegen zu übel ist. Das Fieber ist jetzt ganz weg gegangen, also war's doch "nur" ATG-Fieber, Gottseidank.

Ich bin echt müde. Hoffentlich dauert's nicht mehr lang. Drüben im Ronald McDonald-Haus schläft meine liebe Tochter, weil sie bei mir sein wollte. Am Nachmittag, als Markus mich ablöste, war ich mit ihr im Kino. Danach haben wir noch kurz Scrabble gespielt, aber viel Zeit war's nicht. Vielleicht morgen. Simon fährt morgen auf Schikurs, danach hat Markus versprochen zu Aaron zu kommen.

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