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Mittwoch, 19. Mai 2010

Regengüsse

2010_05_14

Für das, was er grad bekommt, geht's Aaron (noch) recht gut. Er hat Fieber und isst kaum, hat aber bis jetzt weder Erbrechen noch Durchfall.

Heute sind Simon und Miriam da gewesen, und als mein Mann nachkam, bin ich mit ihnen in die Stadt gefahren, und wir sind grad beim Zanoni gesessen, als der Platzregen losging. Bei unserer Rückkehr ins St.Anna waren wir alle drei völlig durchnässt, aber richtig gut gelaunt, und so war's ein schöner Tag - und ich nicht einsam. Später erfuhren wir in den Nachrichten, wie groß das Ausmaß der Überschwemmungen in der Bundeshauptstadt durch diese Sintflutartige Regenfälle war.

Gestern hat mich am Nachmittag eine "Gelbe Tante" (freiwillige Helferinnen in gelbem Gewand, alles ältere Damen, die hier im St.Anna Babysitten) kurz abgelöst, d.h. sie hätte mich auch etwas länger abgelöst, aber Aaron wollte nicht, dass ich gehe, weil es ihm nicht gut ging. So bin ich im Regen um die Säulen des Gebäudes der Kinderkrebsforschung Slalom gelaufen, um doch noch kurz "auszulüften". (Diverse affer waren mir egal.) Am Dienstag war ich ja nichtmal zum Futter-Kaufen rausgekommen, weil wir so lang auf die Punktionen gewartet hatten, da war ich am Abend nicht mehr so entspannt gewesen.

Morgen haben meine beiden Großen schulfrei. Simon kommt schon am Vormittag zu uns ins Spital (nachher will er zum Saturn, sein Taschengelg ausgeben), Miriam ist bei einem Freund eingeladen. Miriam vermisst mich immer mehr, wenn ich mit Aaron im Spital bin, obwohl es jetzt meist nur etwa 5 Tage dauert. Insgesamt geht die Therapie halt jetzt schon lang. Sie ist so lieb dabei, schickt mir dauernd sms in denen steht, dass ich die allerliebste Mami auf der ganzen Welt sei, etc. Und heute wollte sie mich ständig umarmen. Es ist schön, wenn die Kinder hier sind.

Meinem Mann geht's nicht so gut, wenn wir im Spital sind. Einerseits wäre er gern viel mehr bei Aaron, andererseits brauchen gerade zu diesen Zeiten die Großen zu Hause den Papa umso mehr, weil sie nunmal auch belastet sind durch die Sorge um den kleinen Bruder ebenso wie durch die Abwesenheit der Mutter. "ohne dich hätt ich keine Hoffnung mehr" stand letztens in einem von Miriams sms, signiert mit "deine kleine Tochter". Heut als ich sie darauf ansprach, sagte sie, sie habe sich da halt gerade so klein gefühlt. Ich versicherte ihr, dass das schon okay sei und dass das uns allen so geht, dass wir uns manchmal klein und hilflos fühlen.

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