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Dienstag, 23. März 2010

wieder eingesperrt

2010_03_23

Heute ist das eingetreten, was ich zu Beginn unseres ersten "Heimurlaubs" ständig erwartete, nämlich dass ich mit einem fröhlichen Kind in die Tagesklinik komme und es dann trotzdem heißt: "Es ist besser, Sie bleiben über Nacht hier". Nur ist dieser Fall jetzt eben so lange NICHT eingetreten, dass ich überhaupt nicht mehr darauf vorbereitet war. Ich hatte nicht einmal eine Zahnbürte im Gepäck, geschweige denn Wäsche zum Wechseln.

Aaron geht es gut. Nur hängt er grade erst jetzt (bis 22h) an der Blutkonserve, die wir planmäßig in der Tagesklinik bekommen hätten sollen. Es begann damit, dass die Schwestern dort so einen Stress hatten, dass wir fast 2 Stunden auf's Blutabnehmen warten mussten. Als der Befund da war, war es Mittag, und da war das Konzentrat, das eigentlich vor zwei Tagen bestellt worden ist, plötzlich nicht auffindbar. Soweit ich mitbekommen habe fand es sich dann doch noch, aber dann gab es Probleme mit dem "Kreuzabgleich", fragts mich bitte nicht was das genau ist; irgendeine letzte Kontrolle, ob das Blut in der Konserve mit Aarons auch verträglich ist. Naja, ohne Zufur von Erys wollten sie uns dann nicht nach Hause lassen, außerdem sind die anderen Werte derzeit auch allesamt sehr niedrig, und last but not least wollte der Arzt auf Nummer Sicher gehen, weil ich ihm erzählt hatte, dass Aaron gestern auf den Kopf gefallen ist.
Das hab ich noch nicht erzählt: Er beugte sich vom Stuhl - normale Höhe, kein Hochstuhl - um etwas aufzuheben, bekam das Übergewicht und köpfelte ungebremst in den Holzboden, mir direkt vor die Füße. Hat mir einen Riesen-Schreck bereitet, aber Aaron lachte bald wieder und am Telefon sagte der Arzt, wenn er nicht irgendwie auffällig sei, müsse ich nicht sofort herkommen. Aaron war höchstens auffällig lustig. Heute Morgen hat er allerdings seine Medikamente erbrochen, was in den letzten Tagen nie der Fall war.
Auf jeden Fall wollte der Arzt, dass wir zur Sicherheit hier blieben, was wir natürlich auch taten. Mich hat das wahrscheinlich mehr gestört als den Aaron. Draußen schien die Sonne und wir waren bis 16h in dem kleinen Abteil der Tagesklinik eingesperrt, wo man die Sonne höchstens ahnen kann und wo es immer irgendwie unangenehm kühl (oder stinkig E-Radiator-heiß) ist. Aaron reagierte auf die Nachricht, dass wir hier bleiben müssten so wenig, dass ich sie drei mal wiederholte um sicher zu gehen, dass er mich verstanden hatte. Ja, hatte er, war aber auch okay. Cool.

Miriam machte sich Sorgen, wusste nicht so recht, ob sie es mir glauben könnte, dass nichts Schlimmes sei, denn damals, im Jänner, als die Krankheit diagnostiziert wurde, hatten wir sie ja auch Tagelang im Unklaren gelassen. Da sieht man wieder wie sehr es doch das Vertrauen stört, wenn man Kindern nicht gleich die Wahrheit sagt. War aber damals nicht gut anders möglich, weil Markus wollte, dass ich es ihnen sage und ich es ihnen nicht am Telefon sagen wollte.

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