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Sonntag, 21. März 2010

being philosophical

2010_03_21

Zukunft, was ist das? Und wo ist unser Weg? Warum ist es so und nicht anders? – I’m being philosophical. Das liegt daran, dass ich heute in der Sauna war und endlich wieder einmal Gelegenheit hatte die Gedanken schweifen zu lassen. And the reason I’m writing English, well, I’ve been reading Nick Hornby. Wahnsinn, ich war in der Sauna und ich hab in einem Buch gelesen! Slam - It got me thinking about the „future“, that one.

Als ich jung war, dachte ich wie wohl die meisten jungen Leute, ich könnte den Weg bestimmen, den ich im Leben gehe. Oft machte ich mir Gedanken über das scheinbare Paradoxon von Vorherbestimmung vs. Entscheidungsfreiheit. Wenn alles vorherbestimmt ist, wo bleibt dann die Entscheidungsfreiheit, so dachte ich. „Vorbestimmt“, das hatte für mich den Beigeschmack von „wozu sich dann überhaupt noch bemühen“. Deshalb kam ich mit dieser Idee nicht klar. Allerdings übersah ich dabei das Wesentliche.

Als ich jung war, hab ich versucht mein Leben zu planen. Hab mir unendlich viele Gedanken darüber gemacht, welchen Weg ich wählen sollte, welche Abzweigungen nehmen,… Seit Aaron beschloss, zur Welt zu kommen, ist in meinem Leben viel geschehen, das sich meiner Planung entzog. Wenn ich auf den wilden Zickzack-Kurs der letzten Jahre zurückblicke, dann sieht es fast so aus, als sei mir mein Leben entglitten, und doch weiß ich, dass das so nicht stimmt, dass alles was geschah mich einen Schritt weiter brachte. Heute weiß ich nicht nur, dass mein Weg durchs Leben sehr wohl einem gewissen Plan zu folgen scheint (und zwar nicht dem meinen), sondern auch, dass es gut ist, so wie es ist. Es ist kein Paradoxon. Denn das Wesentliche ist nicht, welchen Weg wir gehen, sondern wie wir ihn gehen. Es kommt darauf an, wie wir leben, jeden einzelnen Tag von neuem. Die Tatsache, dass der Weg schon fest steht, ist keine Einschränkung in unserer Entscheidungsfreiheit, sie befreit uns jedoch von der Sorge um die Zukunft.

Erst wenn wir das begriffen haben, können wir wirklich jeden Tag leben, nicht nur teilweise, sondern voll. Erst wenn wir unsere Energie nicht mehr mit der (unnötigen) Sorge um das Morgen verschwenden, können wir sie voll und ganz im Heute nutzen, denn nur im Heute leben wir.

Seit Jahren beschäftigen mich Sprüche wie „carpe diem“, „Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben. …“, etc. Aber erst jetzt verstehe ich das auch zu leben. Viele Menschen fragen mich, woher ich die Kraft nehme. Die Antwort ist, sie ist einfach da, sie war die ganze Zeit über da, und das ist sie in jedem von uns. Sie war nur zu zerstreut. Jetzt ist sie gesammelt. Jetzt kann ich sie nutzen, an dem einzigen „Ort“ wo man seine Kraft je benützen kann, im Hier und Jetzt.

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