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Samstag, 6. März 2010

Ein Tag mit Höhen und Tiefen




2010_03_06 (Samstag)

Zuerst das Positive, das ihr ja auch auf den Bildern sehen könnt. Aaron durfte heute erstmals aus dem Zimmer raus und am Gang Dreirad und Bobbycar fahren. Das allein ist nach der langen "Einzelhaft" ja schon ein Grund zum Feiern. Und weil es am Wochenende eh so langweilig ist im Spital, war es uns eine sehr willkommene Abwechslung. Erst fuhr er vorsichtig und langsam ein paar Runden mit dem Dreirad, da konnte ich mit dem Infusionsständer, von dem er wegen der Medikamente leider nicht abgehängt werden konnte, noch leicht folgen. Doch bald gewann er an Sicherheit, und als er auf das Bobbycar umsattelte, war er kaum noch zu halten. Er düste den schmalen Gang entlang und haarscharf an offenen stehenden Türen vorbei, sodass ich kaum nachkam und nicht nur einmal mit dem sperrigen Ding irgendwo dagegenfuhr. Nachdem er wieder auf das Dreirad umgestiegen war, schaffte er es übrigens, auch damit für mich viel zu schnell um enge Kurven zu fahren, sodass ich schließlich wieder recht froh war, als die Geräte an meinem Ständer eines nach dem anderen wegen schwacher Akkus Alarm schlugen und Aaron einsah, dass wir wieder ins Zimmer mussten.

Immerhin hatte er nach der vielen Raserei ein bisschen Appetit bekommen und aß einen kleinen Teller Nudeln. Wie viel davon sinnvoll war, kann ich nicht sagen, denn später (in meiner Abwesenheit) ging wieder die große Speiberei los.
Mein Mann löste mich am Nachmittag ab, Simon brachte ich zu einem Freund und den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit meiner Tochter zu Hause. Zuerst geriet ich leicht im Stress wegen der übervollen Wäschekörbe, wollte ich doch frisches Gewand für Aaron einpacken und nasse Schmutzwäsche in die Waschmaschine stecken. Aber Miriam half mir, und so hatten wir's schließlich doch noch sehr gemütlich und spielten zum Abschluss endlich das neue Spiel, das sie zu Weihnachten bekommen hatte.
Währenddessen übergab sich Aaron beim Papa im Spital mehrmals, bis er das Medikament gegen Übelkeit bekam. Er hat heute schon zwei verschiede Zytostatika (Chemo-Chemotherapie) bekommen, eines davon läuft jetzt 4 Tage lang ununterbrochen über die Infusion, zwei andere Medikamente bekommt er jeweils kurz aber dafür hoch dosiert zwischendurch (ebenfalls Infusionen). Letzere sind es meistens, die die schlimmere Übelkeit verursachen. Am Abend, als ich wieder hereinkam, war Aaron übrigens wieder recht guter Dinge und schlief dann schnell ein.

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