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Dienstag, 2. März 2010

6. Februar 2010


2010_02_06
Aaron kann wieder Angstfrei schlafen. Schon seit einigen Tagen / Nächten. Ich hätte nicht gedacht, dass er das so schnell überwindet.
Meine Großen fehlen mir sehr. Wegen dem Darmvirus, der daheim kursierte, konnte ich sie nicht mehr sehen, bis sie nach Innsbruck (zu Tante, Kusinen und Oma) in die Semesterferien fuhren. Auch Miriam vermisst mich schon sehr, und Aaron vermisst vor allem Miriam. Gestern (Freitag) früh wachte er weinend auf. Er weinte nach seiner Schwester. Als wir das erste Mal mit ihr telefonierten, war er noch so traurig, dass er gar nichts sagte, nur zuhörte, aber wir haben öfter telefoniert, und am Nachmittag hat er dann schallend gelacht, weil Miriam am Telefon irgendeinen Blödsinn machte.
Ich mach mir Sorgen, dass wir es nicht schaffen, das Haus hygienisch sauber zu kriegen, bevor Aaron das erste Mal entlassen wird. Nachdem Aaron eingeschlafen war, heulte ich mich noch bei meiner Schwester ein wenig aus. Sie versprach, mir nächste Woche Samstag zu Hause beim Aufräumen der Kinderzimmer zu helfen. Ich hoffe, dass es Aaron nach der argen Chemo nicht soo schlecht geht, dass Markus mich nicht ablösen könnte, denn ich will nächstes Wochenende wieder mal zu Hause schlafen.
Der heutige Tag war sehr lang – bis endlich Markus mit den Kindern kam. Erst nach 15h. Die Kindergärtnerin hatte uns Bastelsachen da gelassen fürs Wochenende. Wir bastelten insgesamt 3x. Wir malten, wir spielten Ball, Memory, Uno, schauten uns eine kurze Folge „Lars. der kleine Eisbär“ im Fernsehen an und natürlich die Teletubbies. Nach der Mittagspause hab ich Aaron noch einmal aufstehen lassen, d.h. eigentlich aus dem Bett raus, unten am Boden auf der Matte spielen. Stehen kann er noch nicht, nur kurz, sehr wackelig und mit anhalten. Naja, das kommt drauf an, wie gut ausgeruht er grad ist. Am Vormittag, als er das erste Mal aus dem Bett draußen war, ist er sogar zwei Schritte frei gegangen. Den ganzen Tag war ich so gut wie nie aus dem Zimmer draußen – nur schnell Essen in der Küche in die Mikrowelle stellen. Und es kam auch niemand ins Zimmer herein, außer ganz kurz die Schwester einmal zum Bettenmachen und Blutdrucknehmen, Blut abnehmen, Fieber messen. Es war soo lang, bis der ersehnte Besuch endlich kam.
Ich hab die Kinder Stationswäsche anziehen lassen, damit sie es bequemer haben, nicht so heiß. Schlimm genug, dass sie den Mundschutz nicht abnehmen dürfen, aber Simon hat Schnupfen, und bei Miriam weiß man auch nicht, hat doch Silvia jetzt Durchfall bekommen. Zuerst bin ich rausgegangen, ein bisschen spazieren und einkaufen. Das brauchte ich dringend. Aber dann haben wir’s noch ziemlich gemütlich gehabt, so alle vereint, das war richtig schön. Sagte sogar Simon, dass er schön sei, dass wir jetzt alle gleichzeitig zu ihm dürfen. Aaron genoss die Anwesenheit der Familie in vollen Zügen, beim Abschied war er etwas traurig, aber auch sehr müde, drum ist er gleich nach unserem Abendprogramm (Pyjama anziehen, Betten für die Nacht frisch machen und zusammenschieben, ‚Leuchtzehe‘ montieren, Topfi gehen, Windel anziehen, inhalieren, Zähne mit großem Wattestäbchen reinigen, Medikament nehmen) eingeschlafen, sodass ich auch noch gleich in Ruhe duschen konnte. Sehr angenehm. Es ist 20:15 und die Nachtschwester war immer noch nicht da. Laut Plan sollte die Übergabe um 19:15 beendet sein, aber es dauert immer länger. Sie wird ihm noch Blutdruck und Fieber messen und den Monitor einschalten. Hoffentlich weckt ihn das nicht wieder auf. Wahrscheinlich schläft er gleich brav weiter.
Morgen Vormittag kommt Johanna zu Besuch. Und am Nachmittag geh ich mit den Großen ins Kino und noch wo hin, was essen und plaudern z.B. Also wird der morgige Tag sicherlich nicht so lang. Ich freu mich schon sehr, mal für ein paar Stunden am Stück aus dem Krankenhaus raus zu können.

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