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Mittwoch, 13. April 2011

Tag 23 - neue Hürde

Aarons Bauchumfang hat seit gestern wenige Zentimeter abgenommen. Heute früh war der Bauch bereits merklich weniger prall. Aaron selbst ging es auch von Tag zu Tag ein wenig besser. Gestern Nacht hat er erstmals kein Novalgin gebraucht um schlafen zu können. Gestern wie heute war er recht fit und fröhlich. Frau OÄ hat gesagt, es ist wirklich selten, dass es einem Kind so lange Strecken so gut geht, auch jetzt wieder, trotz VOD. Das zeigt einerseits, dass Aaron ganz ein Starker ist, andererseits aber sicherlich auch die Unterstützung durch Herrn Kemetner. Es war wohl kein Zufall, dass es Aaron am Montag so viel besser ging als am Wochenende, wo Herr Kemetner sich mal nicht um die Leiden anderer Leute kümmert. (Zu "verstehen" ist das ja eigentlich gar nicht, wie einer so viel Kraft haben kann, dass er so vielen davon abgeben kann und trotzdem noch genug für ihn selber übrig bleibt. Der muss schon einen ganz besonderen Draht "nach oben" haben.)

Leider gibt es zu den guten auch gleich wieder schlechte Nachrichten, wie könnte es anders sein? Kaum wage ich ein bisschen durchzuatmen, da kommt auch schon der nächste Hieb. In Aarons Stuhl wurden Adenoviren in schon sehr hoher Konzentration gefunden. Im Darm sind die an und für sich nicht so gefährlich, aber sollten sie sich weiter vermehren, besteht die Gefahr, dass sie ins Blut übergehen, und dort sind sie erstens sehr gefährlich und müssen zweitens mit nierenschädigenden Virus-Medikamenten bekämpft werden; nicht gut füt Aarons sowieso schon überlastete Nieren. Virus-Tests werden immer montags gemacht. Nächste Woche Mittwoch werden wir wissen, ob sie es (HOFFENTLICH NICHT!!!!) bis ins Blut geschafft haben. Bis dahin soll Aaron ein Virusmedikament schlucken, was sich leider sehr schwierig gestaltet, da er es leicht wieder erbricht. Essen und trinken steht derzeit übrigens völlig auf null.

Unangenehm an der Virus-Geschichte ist auch, dass wir jetzt zum Schutz der anderen Kinder auf der Station jetzt auch noch Handschuhe tragen müssen. Aaron wartet schon so, dass er endlich wieder mit mir kuscheln darf, und jetzt kann ich ihn nicht mal mehr streicheln, auch alle Schwestern müssen immer Handschuhe tragen, beim Waschen, beim Eincremen, alles nicht so angenehm für ihn. Und für mich auch nicht. Meine Finger sind schon ganz runzelig weil ich unter den Handschuhen schwitze. Und versuch mal mit denen ein Touchpad zu bedienen!

Ich selbst hab meinen freien Mittwoch Nachmittag heute mit einem grauslichen Migräne-Anfall verbracht, steifes Genick, Brummschädel, Übelkeit. Es war trotzdem sehr wohltuend, Simon und Miriam hier zu haben. Hab meinem Großen eine Zeit lang beim MINECRAFT spielen zugeschaut. Irgendwie faszinierend, aber auch ziemlich langwierig. Umso erstaunlicher, wie schnell er neue Gebäude und Landschaften entstehen lässt.

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