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Sonntag, 17. April 2011

Tag 27 - Osterbesuch

Nachdem Aaron gestern nicht duschun wollte, hatte er versprochen, dafür heute anstandslos duschen zu gehen. Er freute sich dann auch schon richtig darauf. Allerdings war heute Systemwechsel, wobei alle Schläuche ausgetauscht werden. Während die Schwester dafür alles vorbereitete, war Aaron schon auf und ging im Zimmer umher, und das dauerte halt länger als sonst nur das Betten machen. Als Aaron schließlich unter der Dusche stand, schmerzten und zitterten ihm bereits die Beine vor Anstrengung. Er könnte sich in der Dusche auch hinsetzen, hatte sich aber darauf gefreut, ins Wasser stampfen und so die Schwester nass spritzen zu können. Es wurde also leider gar nicht spaßig. Er weinte sogar, weil er schon so erschöpft war. Wieder im Bett war's schnell wieder gut.

Heute war gleich am Vormittag Aarons Taufpatin zu Besuch und brachte einige Ostersachen mit. Seifenblasen und buntes Windrad wurden gleich erfreut zum Atemtraining verwendet. Besonders ausgiebig, denn die Seifenblasen-Becher, die er von der Station bekommt sind viel kleiner und schwieriger zu blasen. Es lassen sich auch leine so großen Blasen damit machen. Die Naschsachen blieben derweil unangetastet. Gegessen hat er heute 1 1/2 Pommes Frittes und 1/2 Biskotte, getrunken vielleicht 30ml Wasser.

Wegen der Adeno-Viren habe ich heute den diensthabenden Arzt gefragt, ob es denn überhaupt möglich sei, sie durch das Medikament, das er schluckt, auszurotten, oder wie sich sein Körper überhaupt gegen sie wehren könne, solange er keine eigenen Lymphozyten hat. Die Antwort war nicht gerade ermutigend, aber nicht anders als erwartet. Los wird man diese Viren nicht mehr. Wie Herpes-Viren verbleiben auch sie im Körper, werden norwalerweise jedoch durch ein funktionierendes Immunsystem in Schach gehalten. Solange sie nur im Darm sind, sind sie nicht weiter gefährlich. Wichtig für Aarob ist es jetzt, seine Darmschleimhaut gesund zu halten, denn so bildet sie einen wirksamen Schutz. Da er aber weder isst noch trinkt, ist das eher schwierig. Er sollte halt wenigstens den Morosaft trinken, oder das Kartoffelpürre, das ich ihm damit koche, essen, denk ich mir. Auf jeden Fall stellen diese Viren für Aaron so lange eine Gefahr dar, bis er wieder eigene Lymphozyten bildet, also wohl noch monatelang. Da beginnt jetzt also das Bangen und Warten. Es wird nicht der einzige Virus bleiben, der ihm in den kommenden Wochen und Monaten zu schaffen machen wird.

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